adjuvante Chemotherapie
Diese erfolgte in der Regel im Anschluss an eine Operation, in deren Ergebnis der bösartige Tumor und umgebende Lymphknoten komplett bzw. vollständig entfernt wurden. Die nachfolgende adjuvante Chemotherapie hat dann das Ziel, das Risiko für ein Rezidiv (Wiederauftreten) oder eine Metastasierung (Streuung) zu reduzieren.
Sie sollte möglichst ca. 4 – 6 Wochen nach der stattgehabten Operation eingeleitet werden.
Meistens erfolgt die anschließende adjuvante Chemotherapie über etwa 3, 6 oder 12 Monate und wird je nach Art der Erkrankung alle 2 oder alle 3 Wochen verabreicht. Der genaue Ablauf, die Anzahl der Therapiezyklen und zu erwartende Besonderheiten und Nebenwirkungen werden in der Praxis in einem umfassenden Aufklärungsgespräch gern auch im Beisein von Angehörigen erläutert.
Krebserkrankungen, die eventuell nach einer Operation adjuvant chemotherapeutisch behandelt werden, sind beispielsweise:
- Darmkrebs (Kolonkarzinom = Dickdarmkrebs; Rektumkarzinom = Enddarmkrebs),
- Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)
- Brustkrebs (Mammakarzinom),
- Magenkrebs (nur in Ausnahmen)
- Hautkrebs (malignes Melanom)
- Lungenkrebs
Für einige Chemotherapien ist aufgrund der Infusionsdauer oder Aggressivität der Medikamente die Implantation eines Portsystems erforderlich.
Chemotherapien verursachen auch Nebenwirkungen, die nicht unerheblich sind und im Erstgespräch sowie im Verlauf der Behandlung immer wieder erörtert und kritisch beobachtet werden müssen. Die Art der zu erwartenden Nebenwirkungen ist abhängig von den eingesetzten Medikamenten. Gelegentlich können diese Nebenwirkungen im Therapieverlauf zu Dosisreduktionen, Therapieaufschub und selten zum Therapieabbruch führen.
Andererseits gibt es glücklicherweise heute eine Vielzahl von Möglichkeiten, um einige der Nebenwirkungen deutlich zu reduzieren. Insbesondere sind Übelkeit und Erbrechen sowie Durchfall heutzutage meist gut beherrschbar oder vermeidbar. Andere Nebenwirkungen wie Polyneuropathien (Kribbeln und Schmerzen oder Taubheitsgefühl in Händen und Füßen) lassen sich dagegen schwerer beeinflussen. Auch Veränderungen der Blutwerte (insbesondere Blutbild) sind zu berücksichtigen. Daher werden die Laborwerte und der aktuelle Chemotherapiezyklus immer in einem Therapiepass dokumentiert.