Myelodysplastische Syndrome (MDS)
Hier handelt es sich um eine chronische Blutbildungsstörung, die mit einer Blutarmut beginnt und im Verlauf in eine akute Leukämie übergehen kann.
Die Diagnose kann nur durch eine Knochenmarkpunktion bestätigt oder ausgeschlossen werden.
Es gibt eine Vielzahl von Prognoseparametern und Einteilungskriterien (sogenannten Scooringsysteme), anhand derer entschieden werden kann, ob lediglich eine Verlaufskontrolle oder symptombezogene Therapie (z. B. Bluttransfusionen) oder aber eine spezifische Therapie (Immuntherapie, Einsatz von Wachstumsfaktoren, Chemotherapie oder epigenetische Therapie mit hypomethylierende Substanzen) erforderlich und möglich ist.
Das MDS nimmt mit zunehmendem Alters an Häufigkeit zu, insbesondere bei Patienten über 75 Jahre. Nur bei Hochrisikoverläufen und jüngeren Patienten ohne wesentliche Begleiterkrankungen kann nach vorangegangener Chemotherapie eine zusätzliche Knochenmark-/Stammzelltransplantation mit dem Ziel der dauerhaften Heilung in Betracht gezogen werden.