Knochenmarkpunktion

Sollten die Blut- und Laboruntersuchungen allein nicht zu einer eindeutigen Diagnose und Therapieentscheidung führen, ist unter Umständen eine Knochenmarkpunktion erforderlich.

Diese erfolgt mit einer Hohlnadel entweder am hinteren Beckenkamm (Beckenkammpunktion) oder selten am Brustbein (Sternalpunktion). Dabei werden durch Aspiration einige Milliliter Knochenmark angesaugt und ein ca. 2 cm langer Knochenzylinder (Knochenstanze) gewonnen.
Die Punktion erfolgt in Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) und der Patient wird dabei in Bauch-oder Seitenlage gelagert.
Das gewonnene Knochenmark wird auf einen Objektträger für die zytologische (mikroskopische) Beurteilung ausgestrichen. Zusätzlich können an dem gewonnenen Material immunologische, zytogenetische und molekularbiologische Untersuchungen vorgenommen werden.

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Die Punktion dauert nur wenige Minuten und normalerweise ist kein zusätzliches Schmerz- oder Beruhigungsmittel nötig, die Patienten können es aber bei Bedarf erhalten. Am Tag der Punktion sollen keine schweren körperlichen Arbeiten erfolgen (keine Gartenarbeit, kein Fahrradfahren). Am Folgetag können alle gewohnten Tätigkeiten wieder uneingeschränkt durchgeführt werden.

Die Knochenmarkpunktion ist eine risikoarme Untersuchung, dennoch kann es in seltenen Fällen zu Komplikationen kommen (Nachblutung oder Bluterguss; Infektion; Verletzung der Haut/Weichteile oder benachbarter Organe)
Eine Störung der Atemfunktion oder vorübergehende Fahruntauglichkeit nur bei zusätzlicher Gabe von Schmerz- oder Beruhigungsmitteln.