Transfusionen

Sowohl bei Patienten mit onkologischen, aber insbesondere bei hämatologischen Erkrankungen, kann sich erkrankungs- oder behandlungsbedingt eine Blutarmut (Anämie) entwickeln.
Führt diese Blutarmut zu ausgeprägten Beschwerden wie Luftnot, allgemeine Schwäche, Herzrasen etc. oder werden kritische Werte unterschritten (Hämoglobin-Wert <8g/dl oder <5mmol/l) unterschritten, sollte eine Blutübertragung erfolgen.

Hierzu wird nach Überprüfung der Blutgruppe eine Blutprobe des Patienten mit der des Spenders gekreuzt (auf Verträglichkeit getestet). Anschließend werden ein oder zwei Transfusionseinheiten (TE= jeweils 1 Beutel mit ca. 250 – 350 ml Konzentrat) übertragen. Die Bluttransfusion dauert ca. 1 Stunde pro (Transfusions-)Beutel, anschließend ist eine Wartezeit von 30 – 60 Minuten zur Erfassung eventueller allergischer Nebenwirkungen eingeplant. Neben allergischen Reaktionen sind mögliche Infektionen (bakterielle Infektionen/Virushepatitis) seltene Risiken der Transfusion. Nutzen und Risiken werden im Einzelfall mit dem Patienten zuvor ausführlich besprochen.

Alternativ können einige Formen der Blutarmut auch mit Erythropoetin behandelt werden. Es handelt sich um einen synthetischen Wachstumsstimulator für die rote Blutbildung zur Injektion.
Hier besteht kein Infektions- und kaum ein Allergierisiko, die Wirkung dieser Therapie setzt aber in der Regel erst nach ca. 4- bis 6-wöchiger Behandlung ein. Erythropoetin ist nur für einige wenige Erkrankungen zugelassen.

Bei erheblicher Verminderung der Thrombozyten (Blutplättchen) und/oder dadurch bedingter punktförmiger Haut- oder Schleimhautblutungen werden auch Thrombozytenkonzentrate transfundiert. Meist betrifft dies Patienten mit fortgeschrittenen hämatologischen Erkrankungen.

Ebenfalls zum Spektrum der Transfusionstherapie gehört die Übertragung von Immunglobulinen (menschlichen Anti- bzw. Abwehrkörpern) bei angeborenen oder im Rahmen von Lymphomen erworbenen Immunmangelsyndromen mit erhöhter Infektions-neigung.